Berlin und Potsdam


Anlass für diese Reise ist die Ausstellung Einhorn. Das Fabeltier in der Kunst, die am Oktober im Museum Barberini in Potsdam zu sehen sein wird. Wir kombinieren den besuch der Ausstellung mit einem abwechslungsreichen Kunstprogramm.


Dienstag, 4. November 2025

Anreise und architektonischer Spaziergang entlang der Straße "Unter den Linden"

Wir starten um 8.00 Uhr mit dem ICE von Karlsruhe Hbf und erreichen den Bahnhof Berlin-Friedrichstraße fahrplanmäßig um 13.40 Uhr. 


Nach unserer Ankunft unternehmen wir mit der Architektin Ingrid Bathe einen ersten Spaziergang entlang der Straße „Unter den Linden“. Dieser berühmte Prachtboulevard verbindet das Brandenburger Tor mit der Museumsinsel. 1573 als Reitweg vom Schloss in den Tiergarten angelegt, wurde die Straße 1647 mit Linden bepflanzt. Wenig später begann die repräsentative Ausgestaltung mit öffentlichen Bauten und Wohnpalais, in der Kaiserzeit auch mit Geschäften, Banken, Hotels und Cafés. Auch wenn der 2. Weltkrieg so manche Lücke gerissen hat, ist die Straße bis heute mit Zeugnissen aus der Glanzzeit der preußischen Geschichte gesäumt: Vorbei an der Hedwigskathedrale (kurze Innenbesichtigung), der Staatsoper unter den Linden und Schinkels Neuer Wache, der Friedrichwerderschen Kirche und dem Humboldtforum erreichen wir das Nikolaiviertel.


Mittwoch, 05. November 2025 - Charlottenburg 

Den heutigen Tag beginnen wir mit dem Besuch von Schloss Charlottenburg.  Es ist eines der bedeutendsten Schlossanlagen der einstigen brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser in Berlin. Es gehörte zu den Lieblingsorten von sieben Generationen Hohenzollernherrscher, die einzelne Räume und Gartenpartien immer wieder verändern und prachtvoll ausstatten ließen. Den wechselnden Geschmack ihrer zahlreichen Bewohnerinnen und Bewohner und die sich verändernden Anforderungen an die zeremonielle und private Nutzung lassen sich hier vom Barock bis zum frühen 20. Jahrhundert nachvollziehen.

Im früheren Schlosstheater ist heute eine Kollwitz-Ausstellung untergebracht.

Nach einer Mittagspause wenden wir uns den Museen in der Nachbarschaft zu. Die beiden die Schlosstrasse flankierenden Pavillons wurden 1821-1855 von Friedrich August Stüler als Kasernen für die kaiserliche Leibgarde errichtet und werden heute museal genutzt.

Die Sammlung Scharf-Gerstenberg befindet sich im östlichen Stülerbau. Otto Gerstenberg (1848–1935) hatte eine der bedeutendsten Privatsammlungen Deutschlands aufgebaut. Diese ging 1961 u.a. an den Enkel Dieter Scharf über, der sie um eigene Sammlungen erweiterte, vornehmlich um Kunst des Surrealismus – mit ihren Vorläufern und Nachfolgern. So spannt die Sammlung einen Bogen über 250 Jahre Kunstgeschichte, angefangen mit Werken von Giovanni Battista Piranesi, Francisco de Goya oder Victor Hugo über Vertreter des Symbolismus wie Odilon Redon, Max Klinger oder Alfred Kubin bis hin zu Hauptvertretern des Surrealismus wie Salvador Dalí, Max Ernst oder René Magritte.  

Karl H. Bröhan (1921 – 2000) war ein leidenschaftlicher Sammler und großer Kenner von Jugendstil, Art Deco und der Kunst der Berliner Secession. Anlässlich seines 60. Geburtstags schenkte er seine Sammlung dem Land Berlin, welches das nach ihm benannte Bröhan-Museum eröffnete. Es zeigt Kunsthandwerk und Bildende Kunst von 1889-1939, darunter Gemälde und Grafiken der Berliner Sezession sowie Glas, Keramik, Silber, Möbel und vor allem Porzellan des Jugendstils.


Donnerstag, 6. November 2025 - Potsdam

Das Museum Barberini zeigt im Herbst die Ausstellung Einhorn. Das Fabeltier in der Kunst.


Wie kaum ein zweites Fabelwesen hat das Einhorn die Phantasie angeregt und ist seit Jahrhunderten mit seiner vielfältigen Symbolik in vielen Kulturen vertreten, in der christlichen ebenso wie in der außereuropäischen Kunst, aber auch in Naturwissenschaften und Medizin. Die Bandbreite der Exponate bildet eine Zeitspanne vom 2. Jahrtausend vor Christus bis in die Gegenwart ab und umfasst neben Gemälden und Grafiken auch Skulpturen, Manuskripte, Tapisserien und Kunstkammerobjekte. 


Am frühen Nachmittag fahren wir mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zum Telegrafenberg und machen einen Spaziergang zu den kaiserlichen Forschungsbauten des 19. Jahrhunderts und zum Einsteinturm. Das 1920–1922 von dem Architekten Erich Mendelsohn erbaute Sonnen-Observatorium im „Wissenschaftspark Albert Einstein“ ist ein für seine Entstehungszeit revolutionäres Bauwerk und ein seltenes Beispiel für die Architektur des Expressionismus.

Im weiteren Verlauf des Nachmittags spazieren wir mit Frau Bathe durch Potsdam. Am Alten Markt besuchen wir die Nikolaikirche  und erreichen anschließend den Turm der Garnisonskirche. Wenn es das Tageslicht noch zulässt (Sonnenuntergang ist bereits um 16.45 Uhr)und bei gutem Wetter können wir von der Aussichtsplattform aus den Blick über Potsdam genießen.


Freitag, 7. November 2025

Botanischer Garten und Villa Liebermann am Wannsee

 "Die Welt in einem Garten“ – das war 1889 das Konzept von Adolf Engler, dem ersten Direktor des Dahlemer Botanischen Gartens. Dieses Motto wird bis heute gepflegt und weiter entwickelt. Auf Grund seiner Fläche und der Pflanzenvielfalt gehört er zu den bedeutendsten Gärten der Welt. Jahreszeitlich bedingt konzentrieren wir unseren Besuch auf die Gewächshäuser. 
Die
Liebermann-Villa am Wannsee präsentiert im Herbst eine Ausstellung zu Landhäusern Jüdischer Bauherren. 

 Auch das in der Nazi-Zeit zu grausamer Berühmtheit gelangte Haus der Wannsee-Konferenz war zunächst eine von zahlreichen Villen des Großbürgertums. Der Fabrikant Ernst Marlier (1875-1948) ließ sich 1914 von dem Architekten Paul O. A. Baumgarten eine repräsentative Villa errichten. Sein Nachbesitzer verkaufte Haus und Grundstück 1941 an eine regierungsnahe Stiftung, die es von 1941 bis 1945 als Gäste- und Erholungsheim der SS nutzte. Hier fand am 20. Januar 1942 die heute als „Wannsee-Konferenz“ bezeichnete Besprechung zur "Endlösung der Judenfrage" statt, die in einem beklemmenden Film nachgezeichnet wurde.

Damit der Tag nicht so düster endet, kehren wir im Restaurant "Sanssouci" am Flensburger Löwen direkt am Wannsee zu einem frühen Abendessen ein. 


Samstag, 08. November 2025 - Alte Nationalgalerie und Heimreise

 Am Vormittag besuchen wir in der Alten Nationalgalerie die Ausstellung: The Scharf Collection: Goya – Monet – Cezanne – Bonnard – Grosse. Erstmals wird die Scharf Collection, eine deutsche Privatsammlung französischer Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zeitgenössischer internationaler Kunst, in ihrem ganzen Umfang präsentiert.



Das Spektrum der Sammlung reicht von den Anfängen der Moderne bei Goya bis zur französischen Avantgarde der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Gustave Courbet, Edgar Degas und dem gesamten graphischen Werk von Toulouse-Lautrect. Trotz vieler Kriegsverluste konnte Gerstenbergs Tochter Margarethe Scharf den Großteil der Sammlung retten und an die beiden Söhne Walther und Dieter Scharf vererben. Nach der Teilung der Sammlung zwischen den Enkeln knüpfte Walther Scharf mit seiner Familie an den französischen Fokus an und ergänzte diese um Werke von Claude Monet, Paul Cézanne, Pierre Bonnard, Henri Matisse und Pablo Picasso. Heute richten René Scharf und seine Frau Christiane den Blick auf zeitgenössische internationale Positionen. Mit einem besonderen Interesse an den Grenzen des Mediums Malerei sowie dem Verhältnis von gegenständlichen und abstrakten Bildwelten erweitern sie die familiäre Sammlungstradition in die Gegenwart.


Gegen 14.30 Uhr Rückfahrt nach Karlsruhe 

Dienstag, 04.11.25 - Samstag, 08.11.2025, Abfahrt 08.00 Uhr

Treffpunkt: Karlsruhe Hbf, Busbahnhof

Leitung: Dr. Elisabeth Spitzbart und Dipl.-Ing Ingrid Bathe, Potsdam

939 € für Anfahrt mit ICE, 4 Ü/FR im Hotel Maritim pro Arte Berlin, alle Eintritte, Führungen, Reiseleitung, EZ-Zuschlag 220 €
In diesem Preis sind keine Transportkosten innerhalb Berlins enthalten. Je nach Zusammensetzung der Gruppe fahren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mieten vor Orte tageweise Busse an für weitere Strecken. Das wird das Reisepreis entsprechend verteuern. Grundsätzlich sind alle ausgewählten Ziele mit S-Bahnen oder Bussen und mit dem Deutschlandticket ohne Zusatzkosten erreichbar.