Augsburg und Ulm

 Augsburg – Stadt der Fugger, der Künste, der Renaissance und des Wassers



Als um 1500 die Renaissance die Länder nördlich der Alpen erreichte, fiel die neue Kunstrichtung in Augsburg auf  besonders fruchtbaren Boden.  Durch ihre Lage am Knotenpunkt alter internationaler Handelsrouten war hier bereits seit dem 14. Jahrhundert ein blühendes Handels- und Kulturzentrum entstanden. In der Stadt selbst produzierte man um 1500 vor allem Tuche und Textilien und auch die Montanindustrie trug zum Wirtschaftserfolg bei. Die Bankiers- und Handelsfamilien der Fugger und Welser zählen zu den finanzstärksten Global Players der damaligen Welt.  Als freie Reichsstadt wurde Augsburg zudem nicht von Fürsten, sondern von einer kleinen Stadtelite regiert.  Als Austragungsort von Reichstagen empfing man hier regelmäßig prominente, internationale Gäste. Kaiser Maximilian I. (1459–1519) ist nicht nur deshalb häufig in der Reichsstadt anzutreffen: Die Fugger waren seine bedeutendsten Finanziers.


Das Wassermanagement-System Augsburgs  zählt seit 2019 zum UNESCO Welterbe. Der Grund für diese Klassifizierung liegt in seiner Einmaligkeit: Eine außergewöhnliche Mischung aus Objekten mit technikgeschichtlicher und kunsthistorischer Bedeutung, die mit den technologischen Errungenschaften des Wasserbaus, der nachhaltigen Nutzung der Wasserkraft und der ressourcenschonenden Trennung von Trink- und Brauchwasser verknüpft sind. 199 Kilometer Wasserläufe durchziehen die Stadt, die ältesten Wassertürme Mitteleuropas und prächtige Renaissancebrunnen belegen, dass die Wasserwirtschaft seit der frühen Neuzeit eine prominente und vorbildliche Rolle spielte.

Dienstag: 29.4.25 - Anreise und erste Stadtführung

Wir beginnen unseren Aufenthalt in Augsburg am späten Vormittag mit einem Besuch des Hohen Doms im Norden des Stadtzentrums. Er hat eine unverwechselbare Gestalt und eine lange Geschichte. Der älteste erhaltene Teil ist der ottonische Westbau (995-1065) mit unverputztem Mauerwerk und zwei Türmen. Im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde die an diesen Westbau anschließenden Gebäudeteile – Mittelschiff, Querarme und prächtigen Ostchor - im Stile der Gotik erneuert.. Mit der Weihe des Ostchores 1431 wurde der Bau beendet. Zu den bedeutenden Ausstattungsstücken gehört der 1493 entstandene Weingartner Altar von Hans Holbein d.Ä., dem wohl berühmtesten Maler der Stadt.

Am Nachmittag unternehmen wir einen ersten  Streifzug durch 2000 Jahre Augsburger Geschichte. Das prachtvolle Renaissance-Rathaus von Elias Holl können wir leider nur von außen bewundern, da es bis 2026 renoviert wird. Wir entdecken die von Lechkanälen durchzogene Handwerkeraltstadt mit dem Geburtshaus des 1898 in Augsburg geborenen Bertold Brecht,  Patrizierpaläste entlang der Maximilianstraße,  die für sich in Anspruch nimmt, einer der schönsten und kunsthistorisch bedeutsamsten Straßenzüge in Deutschland zu sein mit Bauten der Gotik, der Renaissance, des Rokoko, Neoklassizismus und der Nachkriegsmoderne.


Mittwoch, 30.4.25: Auf den Spuren der Fugger

Heute tauchen wir ein in die Geschichte der Familie Fugger  und des größten Handels-, Banken- und Montankonzerns des 16. Jahrhunderts in Europa. Wir besuchen die Fuggerhäuser (den Stadtpalast Jakob Fuggers), das Fuggereimuseum und natürlich die Fuggerei selbst, die älteste Sozialsiedlung der Welt und Augsburgs Sehenswürdigkeit Nummer eins, die 1521 von Jakob Fugger und seinen Brüdern gestiftet wurde. Diese „Stadt in der Stadt“  umfasst 142 Wohnungen für katholische bedürftige Augsburger. Bis heute kostet die jährliche (!) Miete für eine Wohnung in der romantischen Reihenhaussiedlung nur 0,88 Euro.

Unser Vormittagsprogramm endet in der Kirche St. Anna, wo Jakob Fugger und seine Brüder in einer prachtvollen Grabkapelle bestattet wurden.

Die Fuggerkapelle ist ein früher Höhepunkt der deutschen Renaissance, die sich unmittelbar an italienischen Vorbildern orientiert.  Zu ihr gehört auch die Fuggerorgel, auf deren original erhaltenen Flügelbildern  Jakob Fugger „der Reiche“ und Kaiser Maximilian I. von dem Maler Jörg Breu d.J. dargestellt wurden.


Zum Abschluss des Vormittags hören wir ein 20 minütiges Vorspiel auf der Fuggerorgel.


Nach einer Mittagspause setzen wir unsere Erkundungen auf den Spuren der Fugger fort mit dem Besuch der Fuggerschen Badstuben.  Hinter der Fassade der Fuggerhäuser am Zeugplatz beziehungsweise hinter der verglasten Loggia im Serenadenhof verbergen sich die Badstuben: Die beiden Sammlungsräume sind ein besonderes Raumkunstwerk im Stil des Florentiner Manierismus. Malereien verkörpern Apollo und die neun Musen, in Nischen stehen Büsten römischer Kaiser sowie antiker Dichter und Philosophen.

Wir beschließen den Tag mit einer Führung im Fugger und Welser Erlebnismuseum  in der wir Vertiefendes darüber erfahren, wie das Wirtschaftssystem der Fugger funktionierte, welche Geschäfte die Fugger und Welser und wie sie zu den mächtigsten Kaufleuten der damals bekannten Welt werden konnten.


Donnerstag,  1. 5.2025:  UNESCO-Welterbe – das „Augsburger Wassermanagement-System“

Im Juli 2019 erhielt das Wassermanagement-System von Augsburg den UNESCO-Welterbe-Titel. 199 Kilometer Wasserläufe durchziehen die Stadt. Die ältesten Wassertürme Mitteleuropas stehen idyllisch am Rand der Altstadt. Prächtige Renaissancebrunnen zieren die Maximilianstraße. Vom Rathausplatz gehen wir entlang der Kanäle im alten Handwerkerviertel bis zum Roten Tor,  zur Stadtmauer und zu den Wassertürmen, die wir allerdings nur von außen sehen werden.


Glaspalast Augsburg

Der Glaspalast Augsburg ist ein palastartig wirkendes Fabrikgebäude aus Stahl, Beton und Glas. Es wurde auf einer Grundfläche von fast einem halben Hektar errichtet und gilt als Deutschlands erster Stahlbetonskelett-Großbau. Das Rasterprinzip erlaubte es, die Fassade in weite Fensterflächen aufzulösen und die Arbeit in Spinnerei und  Weberei bei Tageslicht zu ermöglichen. Während der Nachtschicht strahlte das Licht durch die großen Fensterflächen weit in die dunkle Umgebung, was dem Bau den Namen „Glaspalast“ einbrachte. Nach der Einstellung der Produktion 1988 erwarb Ignaz Walter das Gebäude. Im ersten und zweiten Obergeschoss ist heute seine private Kunstsammlung,  das Museum Walter untergebracht. Es bietet mit 600 Werken einen einzigartigen Einblick in die Moderne Zeitgenössische Kunst aus Deutschland, Europa und Amerika sowie der Leipziger Schule. Darüber hinaus werden Kunstwerke der klassischen Moderne der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts präsentiert. 


Freitag, 2. 5.2025: Ulm und Rückreise

Wir unterbrechen unsere Rückreise für einen Aufenthalt in Ulm.

Größte Sehenswürdigkeit der Stadt ist natürlich das Münster, das mit zwei Superlativen aufwarten kann: Der gotische Bau ist der größte evangelische Kirchenbau Deutschlands; ihr erst 1890 vollendeter Turm gilt mit seinen 161,53 Meter Höhe als höchster Kirchturm der Welt.

1377 wurde der Grundstein gelegt für diese Bürgerkirche, die von weniger als 10.000 Bürgern der Stadt finanziert wurde. Da das Münster niemals ein Bischofssitz war, hat sie keine Krypta, die als Herrscher- oder Bischofsgrablege hätte dienen können.



Vom Münster führt uns ein Stadtspaziergang über das Rathaus und vorbei am Fischkasten- oder Syrlinbrunnen in das südlich gelegene Fischerviertel. Hier lebten und arbeiteten einst die Donaufischer, Gerber und Schiffbauer, die den „Ulmer Kasten“ entwickelt hatten, ein flaches Flussschiff, mit dem die Ulmer früher regen Handel getrieben haben. Zwei Flussarme der Blau durchfließen das Viertel und münden schließlich in die Donau, auf die sich der Blick an den Toren der Stadtmauer öffnet. Da viele der Gebäude aus dem 15. bis 17. Jahrhundert mit einem Teil ihres Fundaments direkt im Wasser stehen und der weiche Untergrund im Laufe der Jahrhunderte nachgab, senkten sie sich im Lauf der Zeit ab. Diese Schieflage verleiht dem Fischerviertel seinen malerischen Charakter.



Dienstag, 29. April bis Freitag, 02. Mai 2025


XXX € für Busfahrt, 3 Ü/HP im Hotel am Alten Park, alle Einritte, Führungen, Reiseleitung, Insolvenzversicherung


Gebühren und weitere Informationen folgen in Kürze


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