Welterbestätten in Mecklenburg

Magdeburg, Schwerin, Wismar, Güstrow & Rostock

Dienstag, 17. bis Sonntag, 22. Juni 2025


Mecklenburg ist reich an Sehenswürdigkeiten und einige von ihnen tragen den Titel eines UNESCO Welterbes: die Altstadt von Wismar oder das Schlossensemble in Schwerin. Rostock und Doberan waren mit ihren Bewerbungen um den Titel leider nicht erfolgreich, was die Bedeutung der Monumente aber keineswegs schmälert. An sechs Tagen möchten wir diese spannende Region kennen lernen.



Dienstag, 17. Juni 2025

Anreise über Magdeburg

Auf der Hinfahrt legen wir eine Zwischenübernachtung in Magdeburg ein. Der Magdeburger Dom St. Mauritius und Katharina ist das Wahrzeichen der Stadt, Grablege Kaiser Ottos des Großen und seiner ersten Frau, Königin Editha. Der im Jahre 995 begonnene ottonische Bau wurde zur Prachtentfaltung mit antiken Spolien, vermutlich aus Ravenna, ausgestattet, die auch nach dem großen Brand von 1207 im heutigen Chor wieder verbaut wurden. Der Innenraum des heutigen Doms überwältigt durch seinen himmelwärts strebenden, lichtdurchfluteten Raum sowie seine Ausstattung von durchweg internationalem Rang.


In unmittelbarer Nähe zum altehrwürdigen Dom befindet sich die „Grüne Zitadelle“, ein von Friedensreich Hundertwasser entworfenes Gebäude, das erst 2005 und damit nach seinem Tod 2000 fertiggestellt wurde. Sein Name leitet sich von seinem grasbewachsenen und mit zahlreichen Sträuchern begrünten Dach ab. Das Gebäude umschließt zwei Innenhöfe und beherbergt neben Wohnungen auch Geschäfte, ein Hotel, Theater und Gaststätten.


Mittwoch, 18. Juni 2025 - Schwerin

 Nach dem Frühstück fahren wir weiter nach Schwerin, wo wir das Programm mit einer Führung zum Schloss beginnen. Die ehemalige Hauptresidenz der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin wurde 1560 durch Herzog Johann Albrecht I. im Renaissancestil begonnen und 1857 durch Großherzog Friedrich Franz II. u.a. von Friedrich August Stüler im Stil der Neurenaissance nach dem Vorbild des Loire-Schlosses Chambord vollendet.

Heute ist es Sitz des Landtages Mecklenburg-Vorpommern und seit 2024 als Teil des Residenzensembles in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben. 


Am Nachmittag wenden wir uns Dom und Altstadt zu. Der gotische Dom St. Marien und Johannis wurde 1270 an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus begonnen und ist ein Meisterwerk der Backsteingotik. Er gehört zu den größten Kirchen an der Ostseeküste. Den Impuls zum Neubau gab die Schenkung einer kostbaren Reliquie des Heiligen Blutes, ein in einen Jaspis eingeschlossenen, angeblichen Blutstropfen Christis, den Graf Heinrich von Schwerin von einem Kreuzzug 1222 mitgebracht hatte. Diese Reliquie machte das Gotteshaus zur bedeutendsten Wallfahrtskirche Nordostdeutschlands.




Donnerstag, 19. Juni 2025 - Hansestadt Wismar

Mit dem Fahrstuhl geht es zunächst auf die Aussichtsplattform des Turmes der Georgenkirche Wismar. Von hier aus genießen wir den beeindruckenden Ausblick auf die zum UNESCO-Welterbe zählende Altstadt sowie den Hafen.

Die seit 1990 nach Kriegszerstörung wieder aufgetaute Georgenkirche ist die jüngste der insgesamt drei monumentalen Backsteinbasiliken der Stadt. Das erst in der Mitte des 15. Jahrhundert begonnene ehrgeizige Projekt mit seinem ins Kolossale gesteigerten Lang- und Querhauses stellte den letzten im Mittelalter begonnenen Großbau einer städtischen Pfarrkirche in Norddeutschland dar, konnte aber nicht mehr vollendet werden. Der unvollendete Westturm sowie der nicht gotisch erneuerten Chor ist auch ein Dokument für die schwindenden wirtschaftlichen Kräfte Wismars zu Zeiten des Niedergangs der Hanse.


St. Nikolai wurde im 15. Jahrhundert als Kirche der Seefahrer und Fischer erbaut und gilt als Meisterwerk der späten Backsteingotik im nordeuropäischen Raum. Als Teil der Wismarer Altstadt ist sie seit 2002 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes verzeichnet. Sie ist reich mit Altarretabeln aus verschiedenen Jahrhunderten ausgestattet.



Zum Abschluss des Tages besuchen wir Schloss und Park Bothmer. Nur vier Kilometer südlich der Ostsee empfängt uns das Schloss inmitten einer idyllischen Parkanlage. Es verdankt seine Existenz dem abenteuerlichen Lebensweg des Grafen Hans Caspar von Bothmer, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere in London in der legendären 10 Downing Street lebte. Von dort aus ließ er sich ab 1726 die prächtige Schlossanlage errichten und brachte somit ein Stück England nach Mecklenburg.


Schloss und Park erstrecken sich auf einer Insel, die von einem geschlossenen Wassergraben nach niederländischem Vorbild umgeben ist. Ein besonderes Juwel der Gartenkunst ist die etwa 270 Meter lange barocke Festonallee aus geschnittenen holländischen Linden. Sie gibt den Blick auf das Schloss nur sukzessive frei. Wenn man endlich im Ehrenhof ankommt, kann die Gebäudepracht nicht mehr auf einen Blick erfasst werden: Ein Paradebeispiel barocker Inszenierung.


Freitag, 20. Juni 2025 - Barlachstadt Güstrow

Der Bildhauer Ernst Barlach verhalf Güstrow zu überregionale Bedeutung, denn an seinem ehemaligen Atelierhaus wurde das heutigen Ernst-Barlach-Museum eingerichtet. Hier entstanden nach seiner Übersiedlung nach Güstrow im Jahre 1910 seine Hauptwerke. In seinem ehemaligen Atelier kann der Besucher die Entstehung der Arbeiten von der Ideenskizze bis hin zum fertigen Werk nachvollziehen. Seit 2006 führt die Stadt den offiziellen Namenszusatz Barlachstadt. Die Präsentation orientiert sich an den entscheidenden Lebensabschnitten des Künstlers. In sechs Räumen werden rund 70 Exponate gezeigt, die einen faszinierenden Einblick in das Leben und Werk Ernst Barlachs geben, einem der eigenwilligsten und zugleich bedeutendsten Bildhauer des Expressionismus.


Im 1226 gestifteten Dom zu Güstrow ist das bekannteste Werk Ernst Barlachs zu sehen: Der Schwebende. Er trägt die Züge der Künstlerin Käthe Kollwitz, mit der Barlach befreundet war. Die Plastik entstand 1926 als Ehrenmal für die gefallenen des Ersten Weltkrieges, die Nazis ließen sie 1937 als ‚entartete Kunst‘ für Rüstungszwecke einschmelzen. Seit 1953 befindet sich ein Nachguss in der nördlichen Seitenkapelle.




Samstag, 21. Juni 2025 - Bad Doberan und Rostock

Das Münster von Bad Doberan gehörte einst zu dem heute zum Teil verfallenden ehemaligen gleichnamigen Zisterzienserkloster. Die Kirche gilt als „Perle der Backsteingotik“ und ist ein Meisterwerk hochgotischer Baukunst. Doch nicht nur die Architektur ist von allerhöchstem Rang, die Ausstattung steht ihr in nichts nach. Die Innenausstattung blieb von Kriegswirren und Bilderstürmen weitgehend verschont. In keiner anderen Zisterzienserklosterkirche europaweit blieb eine reichere Originalausstattung erhalten. Besonders hervorzuheben sind der Hochaltar als ältester Flügelaltar der Kunstgeschichte und der monumentale Lettner-Kreuzaltar.

Die Hansestadt Rostock, auf dem linken Ufer der Warnow kurz vor deren Mündung gelegen, ist nicht nur eine bedeutende Hafenstadt; ihre 1419 gegründete Universität zählt zu den Hochschulen Deutschlands zählt.

Besondere Beachtung verdient die Marienkirche im Stadtzentrum, ein Hauptwerk der norddeutschen Backsteingotik. Die dreischiffige Basilika mit Querhaus besitzt nur ein ganz kurzes Langhaus, was ihr fast den Charakter eines Zentralbaus verleiht, dem ein mächtiger Westbau mit Turmmassiv vorgestellt ist. St. Marien weist eine besonders reiche Ausstattung auf, darunter ein prunkvolles Bronzetaufbecken von 1290, das bedeutendste und größte mittelalterliche Erztaufbecken im Ostseegebiet oder eine astronomische Uhr mit Kalendarium.




Sonntag, 22. Juni 2025 - Schloss Ludwigslust und Heimfahrt

Schloss Ludwigslust ist eine ehemalige Residenz der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin. Herzog Friedrich träumte von einem „mecklenburgischen Versailles“ und ließ sich von 1772 bis 1776 das bedeutendste barocke Schloss in Mecklenburg-Vorpommern erbauten. Errichtet wurde es aus Backstein, der jedoch mit einer Schmuckfassade aus sächsischem Sandstein verkleidet wurde. Heute gibt das Schlossmuseum Einblicke in das höfische Leben vor 200 Jahren. Herzstück der Anlage ist der über zwei Etagen reichende Goldene Saal mit prunkvoller Ausstattung. Vielleicht reicht nach der Führung noch die Zeit für einen kurzen Blick in den weitläufigen Schlossgarten, ehe wir diese interessante Region wieder verlassen und die Heimfahrt antreten müssen.




Dienstag, 17. Juni bis Sonntag, 22. Juni 2025

Karlsruhe, Hauptbahnhof, Busbahnhof, 8.00 Uhr

Konzeption und Führungen: Dipl.-Ing. Ingrid Bathe

Reiseleitung: Dr. Elisabeth Spitzbart

1110 € für Busfahrt, 1 Ü/Fr im Motel One Magdeburg, 4 Ü/HP im Plaza Premium 4* Schwerin, alle Eintritte, Führungen und Reiseleitung

EZ-Zuschlag: 165  €, EZ-Zuschlag Comfort/ Seeseite Hotel Plaza: 240 €

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