Donnerstag, 10. Juli 2025
Etwa 20 Kilometer östlich von Freiburg, auf einer Hochebene des Schwarzwalds, liegt das 1093 vom Zähringerherzog Berthold II. gegründete Benediktinerkloster St. Peter, das sich zu einem
intellektuellen und spirituelle Zentrum entwickelte. Eingebettet in die liebliche Landschaft, sieht man den ehemaligen Abteigebäuden nicht an, welch wechselvolle Geschichte diese Klosterniederlassung in den fast 1000 Jahren ihres Bestehens erlebt hat. Die heutige Klosterkirche des 18. Jahrhunderts ist ein Frühwerk des Vorarlberger Baumeisters Peter Thumb und steht dem Kloster in Frauenalb im Albtal, das ebenfalls von ihm errichtet wurde, sehr nah. Zu den prachtvollen Räumen in St. Peter zählt neben der Klosterkirche vorrangig die Rokokobibliothek, welche zu seinem Spätwerk gehört und eine große Verbindung zur Klosterkirche in Birnau am Bodensee aufweist.
St. Peter auf dem Schwarzwald; Quelle: Von Taxiarchos228 - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11357947
Innenraum St. Peter; Quelle: Elisabeht Spitzbart
Decke der Bibliothek von St.Peter; Von Thomas Wozniak - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=128609442 Quelle:
In dem nur 7 km von St. Peter entfernten St. Märgen wurde im frühen 12. Jh. ein Augustiner-Chorherrenstift gegründet. Hier entstand schon recht bald ein bedeutender Ort der Marienverehrung, wodurch sich schon früh eine Wallfahrt etabliert hat. Ein spätgotisches Gnadenbild, das noch heute in der Kirche aufgestellt ist, brachten vermutlich Augustiner-Chorherren hierher. Das Kloster erlebte über die Jahrhunderte hinweg wechselvolle Zeiten mit mehreren Zerstörungen und Wiederaufbauten. Nach der Säkularisation 1806 wurde das Kloster aufgelöst. Die ehemalige Klosterkirche ist, wie die in St. Peter, barock ausgestattet. Auch wenn hier alles etwas schlichter als in St. Peter ist, so beeindruckt die Kirche dennoch gerade aufgrund ihrer harmonischen Eleganz.
Das Museum bietet eine vielseitige Sammlung, die nicht nur auf die Klostergeschichte eingeht, sondern auch verschiedene Einblicke in die Kultur und Traditionen des Schwarzwalds gewährt. Zu den wichtigsten Themenbereichen gehören: Schwarzwalduhren, Wallfahrtstradition, Sakrale Kunst, Ländliche Kultur und Brauchtum.
Die Wallfahrtskapelle Maria Lindenberg, wunderschön auf einem Höhenrücken direkt neben St. Peter gelegen, zählt zu den bekanntesten Wallfahrtsorten der Region. Die Ursprünge der Wallfahrt reichen ins 15. Jh. zurück. Der Legende nach soll ein Hirtenjunge an dieser Stelle eine Marienerscheinung erlebt haben. Seitdem entwickelte sich der Lindenberg zu einem Ziel vieler Pilger. Die Wallfahrt erlebte besonders während der Barockzeit großen Zulauf, wurde dann aber im Kulturkampf verboten. Kaiser Joseph II. verfügte 1786 schließlich mit seiner drastischen Kirchenreform den Abbruch der barocken Wallfahrtskapelle, woraufhin das Baumaterial und die Ausstattung nach Eschbach abtransportiert wurde, um dort eine neue Pfarrkirche im barocken Stil zu errichten. Die heutige Wallfahrtskirche auf dem Lindenberg ist sehr einfach gehalten, besticht aber durch die exponierte Lage mit herrlichem Blick auf den Schwarzwald und das Dreisamtal. Die Kirche St. Jakobus in Eschbach ist bis heute ein barockes Kleinod, dessen Entstehungsgeschichte die radikalen kirchenpolitischen Veränderungen des späten 18. Jhs. anschaulich in Erinnerung ruf.
Treffpunkt: Karlsruhe Hauptbahnhof, Busbahnhof
Reiseleitung: Dr. Elisabeth Spitzbart
112 € für Busfahrt, Eintritte, Führungen und Reiseleitung