Mittwoch, 18.10.23
Im Zuge der Anreise machen wir einen Stopp in Limburg an der Lahn.
Eindrucksvoll und weithin sichtbar thront der Limburger Dom über der Lahn und der Altstadt. Das an der Schwelle von Spätromanik und Frühgotik entstandene Gebäude im rheinischen Übergangsstil hat sieben Türme und damit mehr als jede andere Kirche in Deutschland.
Über das Diözesanmuseum sind auch Teile des Bischofshauses in Limburg zugänglich, dessen Bau vor einigen Jahren hohe Wellen geschlagen hat.
Foto rechts: Der Limburger Dom aus der Vogelperspektive.
Von Carsten Steger - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=122807142
Donnerstag, 19. 10. 23: Wuppertal
Am Vormittag besuchen wir den Skulpturenpark Waldfrieden. Der 1949 in Liverpool geborene, britische Bildhauer Tony Cragg lebt seit 1977 in Wuppertal. Er lehrte an den Kunstakademien in Düsseldorf und Berlin; sein Werk wird seit 1977 in den renommiertesten Museen weltweit gezeigt.
Auf der Suche nach einem dauerhaften Ausstellungsgelände für seine Skulpturen im Freien erwarb er 2006 in Wuppertal einen 15 Hektar großen verwilderten Park mit der denkmalgeschützten Villa Waldfrieden und gründete hier seinen Skulpturenpark. Parkanlage und Gebäuden wurden nach langem Leerstand umfassend saniert und modernisiert. Schon zwei Jahre später wurde der Skulpturenpark als eine gemeinnützige Stiftung der Familie Cragg eröffnet. Er beherbergt eine stetig wachsende Skulpturensammlung, darunter Ausschnitte aus dem umfangreichen Werk von Tony Craggs .
Von der Heydt Museum
Pablo Picasso (1881 – 1973) und Max Beckmann (1884 – 1950) sind Schlüsselfiguren der Moderne. Beide leisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidende Beiträge zu einer Neudefinition der Möglichkeiten und der Aufgaben gegenständlicher Malerei.
Doch konnte man die Werke der beiden Künstler und ihre künstlerischen Haltungen bisher noch nie im Rahmen einer Ausstellung miteinander vergleichen. Das Von der Heydt-Museum Wuppertal und das Sprengel Museum Hannover haben sich nun zusammengetan, um dies erstmals zu ermöglichen.
Das Von der Heydt-Museum war das erste Museum weltweit, das 1911 ein Gemälde von Pablo Picasso erworben hat. Eines der Schlüsselwerke Max Beckmanns, sein „Selbstbildnis als Krankenpfleger“ (1915), wurde bereits 1925 durch den Barmer Kunstverein für den öffentlichen Kunstbesitz in Wuppertal gesichert.
Beckmann und Picasso haben mit ihrer Kunst unseren Blick auf das 20. Jahrhundert geprägt. Von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehend, gelangten sie zu individuellen Lösungen in er Kunst und kreisen mit ihrem Schaffen um die Kernfragen der menschlichen Existenz. Trotz unterschiedlicher künstlerischer Auffassungen berühren ihre Positionen sich dabei immer wieder auf überraschende Weise.
Freitag, 20. Oktober 23: Duisburg
Diesen Tag verbringen wir ganz in Duisburg. Da die Museen der Stadt erst spät öffnen, beginnen wir unseren Aufenthalt mit einem Spaziergang von der gotischen Salvatorkirche durch den Duisburger Innenhafen, an dem auch das Museum Küppersmühle liegt. So bekommen wir auch etwas von der Geschichte der Stadt mit.
Der ehemalige Getreidespeicher im Duisburger Innenhafen bekam ab 1950 eine neue Funktion als Museum für Moderne Kunst und beherbergt Werken von Hans Arp, Willi Baumeister, Anselm Kiefer, Gerhard Richter und vielen weiteren bedeutenden Vertretern der Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Ergänzt wird das Industriedenkmal durch den Erweiterungsbau des Basler Büros Herzog & de Meuron, der im September 2021 eröffnet werden konnte.
Lehmbruck-Museum Duisburg
Ein Besuch des Lehmbruckmuseums lohnt gleich doppelt: Einerseits wegen des Werks des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck, das hier in aller Ausführlichkeit studiert werden kann, aber auch wegen der Museumsarchitektur selbst, die bis heute einzigartig ist. Das Museum besteht aus dem in die Erde geduckten Betonkörper des Lehmbruck-Flügels, der große Durchblicke in den umgebenden Park erlaubt, und aus der monumentalen gläsernen Museumshalle, die an Transparenz kaum zu überbieten ist. Architekt beider Museumsteile war Manfred Lehmbruck (1913–1992), der Sohn des aus Duisburg-Meiderich stammenden Bildhauers Wilhelm Lehmbruck (1881–1919). Architektur und Skulptur bilden hier ein von Vater und Sohn geschaffenes Gesamtkunstwerk.
Samstag, 21. Oktober 2023: Der Hagener Impuls
Die Stadt Hagen in Westfalen war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Ort, an dem wegweisende Grundsteine für die Entwicklung der Kunst und Architektur des 20.Jahrhundets gelegt wurden. Die vielfältigen Tendenzen werden heute unter dem Begriff „Hagener Impuls“ zusammengefasst.
Motor dieser Entwicklung war Karl Ernst Osthaus. Er wollte in seiner Heimatstadt Hagen eine Vision Wirklichkeit werden lassen, nach der „die Schönheit wieder zur herrschenden Macht im Leben“ werden sollte. Unter seiner Federführung wurde Hagen europaweit eines der wichtigsten Zentren für die Reformbewegung vor dem Ersten Weltkrieg.
Wir möchten an diesem Tag in Hagen die wichtigsten Beispiele dieser Entwicklung besuchen.
Das Karl Ernst Osthaus Museum wurde von dem Jugendstilarchitekten Henry van de Velde fertiggestellt und bewahrt bis heute Werke der klassischen Moderne aus der Sammlung von Osthaus auf, deren Großteil heute allerdings im Folkwang-Museum Essen zu sehen ist.
Der Hohenhof war das Wohnhaus von Osthaus und seiner Familie und ist heute ein Museum. Die unweit gelegenen Häuser am Stirnband der Gartenstadt Hohenhagen sind eine von Osthaus gegründete Künstlerkolonie, zu deren Realisierung er namhafte Künstler und Architekten verpflichten konnte, wie Peter Behrens, in dessen Büro damals Walter Gropius arbeitete., Henry van de Velde und der holländische Architekt Jan Ludovicus Mathieu Lauweriks.
Das Krematorium Hagen-Delstern von Peter-Behrens ist ein besonderes Beispiel das Geometrische im Jugendstils Von außen beeindruckt es durch seine moderne und geradlinige Schlichtheit, während der Andachtsraum im Innern eine dem Anlass angemessene Feierlicheit ausstrahlt.
Sonntag, 22. 10.2023 - Kunstsammlung NRW in Düsseldorf
Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ist ein recht junges, 1961 gegründetes Museum. In seiner nun 50-jährigen Geschichte hat dieses Haus ein internationales Profil als Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts gewonnen. Nachdem Ankauf einer umfassenden Sammlung von Werken von Paul Klee konnten zahlreiche weitere Arbeiten der Klassischen Moderne und des 20. Jahrhunderts erworben werden: Pablo Picasso, Henri Matisse, Piet Mondrian gehören ebenso dazu wie eine internationale Auswahl jüngerer Künstler von Jackson Pollock, Andy Warhol, Frank Stella, Robert Rauschenberg, Jasper Johns über Joseph Beuys, Gerhard Richter oder Imi Knoebel.
Zudem widmet sich das Haus in einer Sonderausstellung dem Werk des aus Weißrussland stammenden Malers Chaïm Soutines
(1893 – 1943). Seine Gemälde sind Farbexplosionen, schön und drastisch zugleich. Er malt Pagen, Köche, Messdiener; Menschen, die wie er auf der untersten Stufe der Gesellschaft stehen. Mit ihnen, wie mit den Gemälden von wankenden Landschaften und geschlachteten Tiere, erfasst er das zerrissene Lebensgefühl einer ganzen Epoche.
Mittwoch 18.10 - Sonntag 22.10.2023
Treffpunkt: Karlsruhe Hbf, Busbahnhof
Leitung: Dr. Elisabeth Spitzbart
699 € für Busfahrt, 4 Ü/Fr im Motel One Essen, alle Eintritte, Führungen, Reiseleitung und Insolvezsicherung, EZ-Zuschlag: 126 €