Dem jungen Mannheimer Kunsthallen-Direktor Gustav F. Hartlaub ist es mit seiner legendären Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ 1925 gelungen, mit dieser Bezeichnung eine ganze Epoche zu prägen.
Weit über seine kunsthistorische Bedeutung hinaus, ist der Begriff zum Synonym für den kulturellen Aufbruch der 1920er-Jahre geworden – und für die in Kunst, Architektur und Literatur zu beobachtende Rationalität und sachliche Präzision, die als Reaktion auf die großen politischen und sozialen Umwälzungen dieses Jahrzehnts gelten kann. Hundert Jahre später widmet die Kunsthalle Mannheim dem Phänomen „Neue Sachlichkeit“ eine große Ausstellung, die sowohl die damalige Leistung würdigt, sie aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt, vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 keine einzige Frau vertreten.
Auch den Nachmittag verbringen wir in der Kunsthalle. Eine zweite Ausstellung mit dem Titel Hart und direkt beleuchtet Grafik und Zeichnung der Neuen Sachlichkeit. Neusachliche Grafik, Zeichnung und Malerei verbinden eine Nüchternheit der Darstellung, der kühle Blick, die sozialen Fragestellungen und eine große Härte der Darstellungen. Das Weiterleben neusachlicher Tendenzen in der Kunst der NS-Zeit soll ebenso dargestellt werden wie die Linien, die sich bis in die ungegenständliche Kunst der Nachkriegszeit hineinziehen.
Die rechts zu sehende Abbildung einer Arbeit von Elfriede Lohe-Wächter ist ein Beispielbild für eine heute nur noch wenig bekannte Malerin der Neuen Sachlichkeit, die 1940 von den Nazis ermordet wurde.
Treffpunkt: Kunsthalle Mannheim, Foyer, 10.50 Uhr
Reiseleitung: Roswitha Zytowki, M.A.
45 € für Eintritt, Audiosystem, Führungen und Reiseleitung, mit MuseumsPass 35 €
Anreisevorschlag: 9.28 h ab KA Hbf, Ankunft Mannheim Hbf 10.22 h.
Sofern gewünscht, organisieren wir eine Sammelfahrtkarte für Personen ohne Deutschlandticket. Gruppenermäßigung ab 6 Personen.