Caspar David Friedrich

Kunst für eine neue Zeit

 Kunsthalle Hamburg

2024 begeht die Kunstwelt den 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich. Etliche Ausstellungen sind für das Jubiläumsjahr geplant, doch die Hamburger Kunsthalle nimmt für sich in Anspruch, die seit Jahren umfangreichste Werkschau des bedeutendsten Künstlers der deutschen Romantik zu zeigen. Zugleich geht die Ausstellung der Frage nach, inwiefern der Maler bis heute das Wirken zeitgenössischer Künstler beeinflusst oder inspiriert. Wir nehmen diese Ausstellung zum Anlass, um uns auch anderen interessanten Aspekten der Hansestadt zuzuwenden.

Mittwoch, 28. Februar 2024 - Anreise

Ganz bequem erreichen wir mit dem ICE ohne Umsteigen den Hamburger Hauptbahnhof. Wir wohnen in unmittelbarer Bahnhofsnähe im Intercity Hotel, von dort ist die Kunsthalle fußläufig zu erreichen.

Museum für Angewandte Kunst und Gewerbe

Fahrplanmäßig erreichen wir Hamburg gegen 14.30 Uhr, doch da die Bahn nicht immer zuverlässig ist, wollen wir uns für den Nachmittag nur ein Ziel in der Nähe vornehmen:  Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. In einer Überblickführung Von der barocken Bauernstube zur legendären Spiegel-Kantine lernen wir die Highlights des Hauses kennen. 13 vollständig erhaltene Interieurs machen die  Wohnkultur unterschiedlicher Epochen erlebbar.   Die typisch norddeutsche Bauernstube aus der Mitte des 18. Jahrhunderts findet sich hier ebenso wie die legendäre Spiegel-Kantine, dem Gesamtkunstwerk des dänischen Architekten und Designers Verner Panton.


Donnerstag, 29. Februar 2024

Hamburg besitzt neben der Speicherstadt einen zweiten Stadtteil mit UNESCO-Welterbestatus: Das Kontorhausviertel. Es entstand zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und  ist das erste reine Büroviertel des 20. Jahrhunderts in Europa.


Das 1922-24 nach einem Entwurf von Fritz Höger erbaute Chilehaus ist der "Star" unter den Kontorhäusern;  es erinnert mit seiner im Osten spitz zulaufenden Form an einen Schiffsbug.  Es gilt heute als Ikone des Expressionismus in der Architektur, einerseits wegen seiner 'sprechenden' Architektur,  die auf Hamburg als maritime Welthandelsstadt Bezug nimmt, aber auch wegen seiner von den Formen der Backsteingotik abgeleiteten Ornamentik. Mit seinen bis zu zehn Stockwerken war es zudem eines der ersten Hochhäuser Hamburgs.

Mit dem Sprinkenhof, dem Meßberghof - auch als Ballinhaus bekannt - und dem Montanhof bildet es das prominenteste Gebäude im Kontorhausviertel, dem wir uns an diesen Vormittag widmen werden.


Am Nachmittag widmen wir uns der Caspar-David-Friedrich-Ausstellung - Kunst für eine neue Zeit.

 Im Mittelpunkt der Schau steht eine thematisch ausgerichtete Retrospektive mit über 60 Gemälden – darunter ikonische Schlüsselwerke – und rund 100 Zeichnungen.  Hochkarätige und äußerst seltene Friedrich-Leihgaben wie die Gemälde Kreidefelsen auf Rügen, Der Mönch am Meer und Zwei Männer in Betrachtung des Mondes sind in der Ausstellung unter anderem neben den Bildern Wanderer über dem Nebelmeer und Das Eismeer  aus dem Bestand der Hamburger Kunsthalle zu erleben. Ergänzend werden ausgewählte Arbeiten von Künstlerfreunden Friedrichs präsentiert, beispielsweise von Carl Blechen, Carl Gustav Carus, Johann Christian Dahl  und Georg Friedrich Kersting.  Zentrales Thema ist das neuartige Verhältnis von Mensch und Natur in Friedrichs Landschaftsdarstellungen.

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts setzte er damit wesentliche Impulse, um die Gattung der Landschaft zur Kunst für eine neue Zeit zu machen. Die anhaltend hohe Faszination, die seine Werke auslösen, und die besondere Aktualität für heute brennende Themen zeigt ein zweiter eigenständiger Teil der Ausstellung, welcher Friedrichs Rezeption in der zeitgenössischen Kunst gewidmet ist. Gattungs- und medienübergreifend nehmen rund 20 Künstler und Künstlerinnen mit ihren Arbeiten die Romantik, ihr Naturverständnis und die Kunst Friedrichs in den Blick.

Der restliche Nachmittag steht zur freien Verfügung, z.B. zum individuellen Erkunden der Sammlung der Kunsthalle Hamburg.


Freitag, 1. März 2024

Auf einem geführten Spaziergang von der Binnenalster bis zur Elbphilharmonie erleben wir den Wandel Hamburgs zur Millionenstadt nach dem großen Brand von 1842 und der verheerenden Cholera-Epidemie von 1892.

Wir erfahren etwas über das  Leben in der ehemaligen Altstadt und entdecken, welche bürgerlichen Tugenden am Rathaus dargestellt sind. Im Hof der benachbarten Börse werden wir das Rätsel lösen, was die Figuren am Brunnenrand zu erzählen haben.

Wir sehen den historischen Hafen, die Kirchenruine St. Nikolai und erfahren, wo früher die großen Klöster im Herzen der Stadt gestanden haben. Über die Deichstraße mit den traditionellen Kaufmannshäusern erreichen wir die Speicherstadt mit Hafencity und Elbphilharmonie.

Am Nachmittag möchten wir Ihnen eine Konzerthausführung durch die Elbphilharmonie anbieten. Die Tour führt durch den ehemaligen Speicher, auf dem die Elbphilharmonie erbaut wurde, über die Plaza und durch die Foyers bis zu ihrem Herzstück  – dem Großen Saal.

Neben Details zur Entstehungsgeschichte, den Konzertsälen und der Akustik der Elbphilharmonie gibt dieser Rundgang auch Einblicke in die Abläufe des Konzertbetriebs.

Versprechen können wir eine solche Führung im Augenblick noch nicht, da diese erst 12 Wochen vor dem Wunschtermin gebucht werden kann. Bitte geben Sie uns bie der Buchung der Reise an, ob Sie an einer solchen Führung Interesse haben, da erworbene Tickets nicht mehr zurückgegeben werden können.


Samstag, 2. März 2024

Der „Hamburger Michel“ und die Krameramtsstuben

Die evangelische Hauptkirche Sankt Michaelis, besser bekannt als Hamburger Michel, gilt als Wahrzeichen der Stadt und ist zugleich die bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands, obwohl sie im Laufe ihrer Geschichte zwei  Mal durch Brand zerstört wurde. Die 1661 geweihte erste Kirche zerstörte ein Blitzeinschlag,  der zweite Bau von 1762 brannte 1906 nieder. Der heutige Bau das Ergebnis des Wiederaufbaus von 1912, in dem man die historische Barockarchitektur nach den alten Plänen rekonstruierte.  Für die Schifffahrt auf der Elbe stellt der weithin sichtbare Sakralbau mit seiner markanten Architektur einen Fixpunkt der Hansestadt dar.

Unterhalb des Michel  liegen am Krayenkamp in einer kleinen, malerischen Gasse die Krameramtsstuben. Die um 1620 bis 1700 errichteten Fachwerkhäuser bilden heute die letzte geschlossene Hofbebauung des 17. Jahrhunderts in Hamburg und vermitteln einen kleinen Eindruck davon, wie die Stadt vor dem großen Brand ausgesehen hat.

Am Nachmittag besuchen wir den Jenisch-Park mit seinen drei Museen. Je nach Witterung und Temperaturen erreichen wir den Jenischpark auf dem Wasserweg von den Landungsbrücken aus mit der Elbfähre und einem Spaziergang durch Övelgönne oder mit der Linie 112 auf dem Landweg.

Der bereits im späten 18. Jahrhundert angelegte Jenischpark ist nicht nur eine der schönsten Grünanlagen Hamburgs, sondern ein einzigartiges Kulturdenkmal mit einer weit über die Hansestadt hinausreichenden Bedeutung und Ausstrahlung. 1828 ging er in den Besitz des Hamburger Senators Martin Johann Jenisch über, der sich hier an höchster Stelle des Parks ein klassizistisches Wohnhaus errichten ließ, das Jenischhaus, an dessen Planung auch der Berliner Architekt Karl Friedrich Schinkel beteiligt war.

Das dreigeschossige Gebäude ist ein weißer Kubus, dem zur Elbe hin ein dorischer Portikus vorgesetzt wurde. Heute beherbergt es eine Ausstellung zur großbürgerlichen Wohnkultur des 19. Jahrhunderts. Von den südlichen Räumen bietet sich ein großartiger Blick auf Strom und Schiffe.


Unweit davon liegt das Ernst-Barlach-Haus. Es wurde 1962 vom Hamburger Zigarettenfabrikanten Hermann F. Reemtsma für seine Barlach-Sammlung gestiftet. Die umfangreiche Privatsammlung von ca. 140 Arbeiten umfasst Bildwerke aus Holz, Bronze und Porzellan, etwa ein Drittel des plastischen Gesamtwerks des Künstlers sowie fast das gesamte druckgrafische Werk.

Zudem sind regelmäßige Wechselausstellungen zu sehen. Die Ausstellung im Februar 2024 mit dem Titel „Das Gewicht der Zeit“ beschäftigt sich mit den Menschenbildern des Malers Werner Scholz aus den Jahren 1927–37. Der Zeitgenosse von George Grosz und Otto Dix beschäftigte sich ausdrucksstark und empathisch mit den Kleinbürger- oder Halbweltexistenzen und schaute auf die eher dunklen Seiten der Zwischenkriegsjahre in Deutschland: Mittellose und Trauernde, Flüchtende und Zurückbleibende sind seine Protagonisten – würdevolle Gestalten von eindringlicher Präsenz.




Das dritte Ausstellungshaus im Jenisch-Park, das Bargheer-Museum, ist unter dem Motto „Ein Künstlerleben im 20. Jahrhundert“ dem Leben und Werk des Hamburger Künstlers Eduard Bargheer (1901–1979) gewidmet. Basis der Sammlung ist sein Nachlass von Ölbildern, Aquarellen, Handzeichnungen und Druckgraphiken, die den Besuchern in thematischen Ausstellungen vorgestellt wird, begleitet von Wechselausstellungen, die auch seinen Weggefährten gewidmet sein können.


Wir werden eine Führung im Barlach-Museum buchen; anschließend bleibt Freizeit für einen individuellen Besuch in einem der anderen Museen.


Sonntag, 3. März 2024

Unser Zug verlässt Hamburg um 14.45 Uhr, so dass uns der Vormittag für weitere Entdeckungen zur Verfügung steht, zum Beispiel im Buceriusforum mit der Ausstellung Ignacio Zuloaga.


Die Malerei des 1870 im Baskenland geborenen Künstlers wirkt auf den ersten Blick anachronistisch, schließlich wirkte er in einer Zeit, in der die Avantgarde in Paris ganz neue Wege einschlug. Doch kaum ein zweiter Maler hat unser Bild von Spanien um 1900 so geprägt wie er. Er zeigt Stierkampf, Toreros und Flamenco-Tänzerinnen  ebenso wie das einfache Landleben. Seine Interpretationen von Asketen und Büßern in weiten, kargen Landschaften, von Kleinwüchsigen, Bettlern und Hexen erinnern an das künstlerische Erbe von El Greco und Diego Velázquez. In Zeiten der Industrialisierung und Orientierung Spaniens an der europäischen Moderne wollte Zuloaga die „spanische Seele“ bewahren und stellte die Frage nach der Identität des Landes: Tradition oder Moderne, Besinnung auf das Eigene oder Öffnung gegenüber Europa? Fragen, die noch heute aktuell scheinen.


Diese Ausstellung ist zur Zeit in der Kunsthalle München zu sehen.  Für diejenigen, die diese dort schon gesehen haben, organisieren wir gerne ein Alternativprogramm.


Mittwoch, 28. Februar bis Sonntag, 3. März 2024

Treffpunkt: Karlsruhe Hbf, 8.30 Uhr

Reiseleitung: Dr. Elisabeth Spitzbart

769€ für Bahnfahrt im ICE Karlsruhe Hbf nach Hamburg Hbf und zurück, 4 Ü/FR im Intercity Hotel Hamburg Hbf ****,  alle Eintritte, Führungen, Reiseleitung, Insolvenz-Sicherung, EZ-Zuschlag:  140 €, Konzerthausführung: 20 €, gegebenenfalls Gruppenfahrschein für den ÖPNV, wer kein 49 € Ticket besitzt.

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